Der Grossteil der Futtervorräte für das Winterhalbjahr sind getätigt und eingelagert. Einerseits gilt es nun abzuschätzen, ob die vorhandenen Vorräte reichen und andererseits muss aus den vorhandenen Futtermitteln eine wiederkäuergerechte und leistungsgerechte Ration zusammengestellt werden.
Wenn die Vorräte nicht reichen:
Je nach Region waren die Erträge in diesem Jahr bescheiden bis ungenügend und es gilt sich nun zu überlegen, ob Futterzukäufe getätigt oder die Anzahl Tiere reduziert werden müssen.
Ein frühzeitiges Planen der Futterzukäufe kann einen preislichen Vorteil bringen. Beim Entscheid für Futterzukäufe gilt sich zu überlegen, was in der Ration benötigt wird:
- Strukturlieferanten
- energiebetonte Futtermittel
- proteinbetonte Futtermittel
- ideale Pansenabbaubarkeit
Ausserdem müssen die Preiswürdigkeit sowie die Lagerungsmöglichkeiten berücksichtigt werden. Dabei gilt es nicht nur den Preis pro dt TS zu berücksichtigen, sondern auch den Preis pro MJ NEL, pro kg APDE oder pro kg APDN.
Futterration planen:
Ein Futterplan kann helfen besser einzuschätzen, ob die vorhandenen Futtervorräte reichen. Ausserdem soll das vorhandene Grundfutter möglichst optimal verfüttert und die teureren Ergänzungsfuttermittel gezielt eingesetzt werden.
Bei Grassilagekonserven kommt es während der Winterfütterung zu grösseren Schwankungen betreffend dem Nährstoffgehalt. Ausserdem ist eine Kombination von unterschiedlichen Schnitten je nach Art der Lagerung (z.B Hochsilo) schwierig. Eine einzelne Grassilage-Analyse für die gesamte Winterfütterung ist daher oft wenig aussagekräftig. In solchen Fällen bietet der Schlüssel zur Einschätzung der Grassilagequalität eine mögliche Alternative um den Nährwert des Futters abzuschätzen. Ähnliches gilt für das Dürrfutter.
Bei der Maissilage kann von geringeren Schwankungen ausgegangen werden. Insbesondere bei hohen Maisanteilen in der Ration empfiehlt sich daher eine Analyse beim Anbruch der Vorräte. Insbesondere in sommertrockenen Regionen ist in diesem Jahr mit einer schlechteren Verdaulichkeit der Maissilage zu rechnen.
Planung ist gut, Kontrolle ist besser!
Ist die Futterumstellung komplett erfolgt und haben sich sowohl Kühe wie auch Pansenmikroben an die neue Ration gewöhnt, gilt es anhand der Tiere (Kot, Wiederkauschläge, Haarkleid, Leistung etc.) sowie mit Hilfe der Milchinhaltsstoffe die Ration zu prüfen und allfällige Justierungen vorzunehmen.