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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Raus auf die Weide - Weidezäune

Weidezäune haben im Grundsatz zwei wichtige Funktionen zu erfüllen:

  • Das Ausbrechen der Herde verhindern
  • Das Eindringen von unbefugten Personen und unerwünschten Tiere (beispielsweise Hunde) unterbinden

Im Falle eines Schadens respektive Unfalls haftet der Tierhalter gemäss Artikel 56 im Obligationenrecht (OR).

Ausser er kann beweisen, dass er alle nötige Sorgfalt angewendet hat, respektive das Ereignis auch trotz aller Sorgfalt eingetreten wäre. Oder der Tierhalter kann beweisen, dass der Schaden als Folge einer Reizung durch ein anderes Tier oder eine Drittperson entstanden ist.

Doch was bedeutet "alle nötige Sorgfalt" bei der Erstellung eines Elektrozauns? Damit ein Elektrozaun als sicher gilt, sind im Milchviehbereich zwei Zaunreihen auf einer Höhe von circa 60 cm und 90 cm ab Boden zu installieren. Für Mutterkühe mit Kälber empfiehlt sich eine dreireihige Installation mit den Litzen im Abstand von circa 45 cm, 75 cm und 105 cm. Alle vier bis fünf Meter sollte dabei ein Zaunpfahl stecken und gemäss gängiger Praxis sind die Eckpunkte mit stabilen Holz- oder Metallpfosten zu verstärken.

Die Zaunspannung sollte im Rindviehbereich immer zwischen 2000 und 3000 Volt liegen. Dabei ist auf eine ausreichende Erdung und regelmässige Funktionskontrollen zu achten. Es gilt daher, das Messen der Spannung sowie die Kontrolle der Drähte beim täglichen Weiderundgang zu integrieren.

Ausserdem sollten elektrische Weidezäune mit Warnschildern gut sichtbar gekennzeichnet werden. Bei grösseren Koppeln oder entlang hoch frequentierter Weiden lohnt sich das Anbringen von mehreren Warnschildern. Gerade bei weidenden Mutterkühen oder Herden mit einem Stier können zusätzliche Warnschilder wie beispielsweise "Kuhmütter schützen ihre Kälber" oder "Achtung Stier in der Herde" (siehe Abbildung 3) sensibilisieren und im Falle eines Unfalls durch unbefugten Zutritt den Tierhalter entlasten. Im Allgemeinen gilt: Je höher das Risiko aufgrund des Weidestandort ist, umso sicherer muss die Weide sein. In gewissen Fällen lohnt es sich daher in Festzäune zu investieren. Zu den Risikogebiete gehören Weiden nahe an Strassen, Bahngleisen oder in Naherholungsgebieten.

Auf Knotengitter sollte, wenn immer möglich verzichtet werden, da diese für das Wild ein erhebliches Hindernis und somit eine Gefahr darstellen. Festzäune mit mehreren Drahtlitzen sind aus Sicht der Wildtiere unproblematisch, insofern zwischen dem Boden und dem untersten Draht mindestens 25 cm Abstand besteht.

Vor allem bei Weideauftrieb und –abtrieb muss der Sicherheit von Mensch und Tier hohe Beachtung geschenkt werden. Das Aufstellen eines Triopans und gut sichtbare Absperrungen wie breite Bänder anstelle dünner Schnüre sind beim Überqueren der Herde von Strassen oder stark frequentierter Wege (Bikewege etc.) unabdingbar. Treibende Personen sowie das Hilfspersonal sollten mit Warnwesten ausgestattet sein, damit ihre Sichtbarkeit gewährleistet ist.

Werden diese Punkte auf der Weide und dem Weg dorthin beachtet, steht einer sicheren Weidesaison nichts im Wege.

Ihre Ansprechperson

Sandmeier Esther

Tierhaltung

Esther Sandmeier
062 855 86 59 esther.sandmeier@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch