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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Wenn Pferde husten

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen akutem oder chronischem Husten. Akuter Husten ist häufig auf eine Infektion zurückzuführen und verschwindet mit deren Genesung wieder. Von einem chronischen Fall sprechen wir, wenn der Husten über eine Zeitspanne von mehr als zwei Wochen andauert. Chronischer Husten kann verschiedene Ursachen haben. Eine Möglichkeit ist eine bakterielle Infektion nach einer Viruserkrankung.

Eine häufige Ursache für das Auftreten von chronischem Husten ist das Equine Asthma, eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch eine Allergie verursacht wird. Hohe Staubbelastung, Schimmelpilzsporen im Raufutter oder Ammoniakgase sind mögliche allergene Stoffe, die Equines Asthma auslösen können. Für eine erfolgreiche Behandlung muss der Auslöser des Asthmas gefunden und eliminiert werden.

Bei der täglichen Stallarbeit gelangt viel Staub in die Luft, der beim Atmen die Atemwege belastet. Je nach Partikelgrösse kann der Staub bis in die Lungenbläschen eindringen. Gerade jetzt im Herbst wird dies wieder aktuell, weil sich die Pferde aufgrund der Witterung vermehrt im Stall aufhalten, wo eine höhere Staubbelastung vorherrscht. Auch bei niedrigen Temperaturen muss deshalb für eine gute Luftzirkulation gesorgt werden, damit die staubbelastete Luft rasch aus dem Stall entweichen kann. Weiter muss darauf geachtet werden, dass es gar nicht erst zu einer übermässigen Staubbildung kommt. Während des Einstreuens und Wischens sollten sich die Pferde draussen aufhalten, weil dann besonders viel Staub entsteht.

Zudem ist auf eine gute Grundfutterqualität zu achten. Heu sollte möglichst staubarm sein. Eine Heuentstaubungsanlage kann die Belastung verringern. Weiter darf das Heu nicht mit Pilzsporen belastet sein. Dafür sind eine saubere Ernte, gute Trocknung sowie eine saubere und trockene Lagerung des Futters unverzichtbar. Auch der Grasbestand ist entscheidend. Häufig bilden sich die Schimmelpilzsporen nämlich bereits auf der Wiese, wenn das Gras sehr hoch ist und erst spät gemäht wird. Bei einer erhöhten Staub- oder Schimmelpilzbelastung im Heu kann das Futter für 20 bis 30 Minuten in Wasser eingelegt werden. Dadurch werden die Bakterien und Pilze im Heu reduziert. Eine andere Möglichkeit ist das Bedampfen, bei dem das Heu bei einer Temperatur von mind. 100 °C bedampft und die Pilzsporen und Bakterien vernichtet werden.

Autorin

Achermann Luisa

Tierhaltung

Luisa Achermann
062 855 86 09 luisa.achermann@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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