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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Mikroklima für Kälber

Kälber besitzen im Verhältnis zu ihrem Körpervolumen eine grosse Körperoberfläche. Dies führt dazu, dass die Kälber bei kühlen Temperaturen rascher auskühlen als Rinder und Kühe. Ausserdem ist der Pansen gerade in den ersten zwei Lebensmonaten noch nicht sonderlich aktiv und somit fehlt dieser Wärmeproduzent. Daher ist es zentral, dass der Raum in unmittelbarer Nähe des Kalbes, dem sogenannten Mikroklima, warm und trocken ist.

Kälber in den ersten drei Lebenswochen empfinden Temperaturen unter 15° Celsius als Kältestress. Ab einem Alter von drei Wochen sind Temperaturen unter 5° Celsius kritisch.

Um ein warmes Mikroklima sicherzustellen, sind unterschiedliche Punkte zu beachten:

  • Damit das Kalb genügend Körperwärme erzeugen kann, ist eine ausreichende Energieversorgung zentral. Ist der Verzehr aufgrund von gesundheitlichen Problemen (z.B Durchfall) bereits beeinträchtigt, sind Massnahmen wie Kälberdecken und Wärmelampen sehr wichtig.
  • Kälberboxen müssen grosszügig und stets trocken eingestreut sein. Es sollte ein Nesting Score von 3 erreicht werden.
  • Zugluft ist Gift für die Kälber! Insbesondere bei Igluhaltung muss sichergestellt werden, dass die Kälber nicht dem Durchzug ausgesetzt sind. Je nach Windrichtung müssen Iglus anders ausgerichtet werden oder Windschutznetze im Stall montiert werden.
  • Nur ein trockenes, flauschiges Fell kann die Kälber vor Kälte schützen. Neugeborene Kälber sollten daher nach der Geburt zwingend mit Stroh oder Handtüchern getrocknet werden. Wärmeboxen oder Wärmelampen bieten in den ersten 12 Lebensstunden oder bei kranken und geschwächten Tieren eine gute Unterstützung zur Regulation der Körpertemperatur.

Kann in der Gruppenhaltung beobachtet werden, dass die Kälber alle sehr nahe aufeinanderliegen, sollte der Nesting Score geprüft werden und sichergestellt werden, dass auf Kälberhöhe keine Zugluft vorherrscht. Insbesondere bei nicht isolierten Ställen ist zu beachten, das kahle Betonwände die kalte Luft abstrahlen und diese dann auf die Höhe der Kälber absinkt. Auch wenn ein warmes Mikroklima zentral ist, muss eine genügende Frischluftzufuhr sichergestellt werden.

Ihre Ansprechperson

Sandmeier Esther

Tierhaltung

Esther Sandmeier
062 855 86 59 esther.sandmeier@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
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