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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Kälber - Fit durch den Winter

Aktuell müssen Mutterkuhhalter zwei zentrale Punkte im Management unter Kontrolle halten. Zum einen steht die Gesundheit der Kälber im Mittelpunkt und zum anderen gilt es die Ergänzungs- und Zufütterung zum Weidegras korrekt zu gestalten.

Die anhaltend guten Witterungsverhältnisse begünstigen eine optimale Herbstweide in der Mutterkuhhaltung. Die Tiere können grösstenteils mit Weidegras kostengünstig gefüttert werden und verursachen für diese Jahreszeit praktisch keine Trittschäden. Jedoch ist die Graswachstumskurve in einigen Gebieten wieder stark zurückgegangen, oder ist nach der Sommerhitze gar nicht mehr richtig in Schwung gekommen. Die Situation bedingt, dass die Mütterkühe und ihre Kälber trotz den idealen Weidebedingungen genügend Futter im Stall vorgelegt bekommen. Bei einer zu starken Unterfütterung der Herde leidet die Milchleistung der Kühe, was sich negativ auf die Tageszunahmen der Kälber auswirkt. Und zum anderen brauchen vor allem die älteren Natura-Beefs genügend Energie, damit sie den idealen Ausmastgrad erreichen.

Für eine optimale Ergänzung der proteinreichen und zum Teil strukturärmeren Herbstgras-Fütterung eignen sich regelmässige Dürrfuttergaben von mittlerer bis guter Qualität. Um die Energieversorgung des Beefs zu gewährleisten, ist die Maissilage-Fütterung eine gute Versicherung. So erzielen die Beefs den gewünschten Ausmastgrad mit der Note 3.

Mit Beginn der Herbstmonate muss die Kälbergesundheit wieder stärker unter Kontrolle gehalten werden. Denn die Rindergrippe gewinnt wieder an Aktualität. Denn diese wird als Faktorenkrankheit beziffert. Faktorenkrankheit deshalb, weil eine Wechselwirkung zwischen den Risikofaktoren Abwehrkraft des Tieres, Managementfaktoren, klimatische Verhältnisse und Art und Anzahl der vorhandenen Erreger besteht.

Betroffen sind vor allem Kälber und Rinder bis zu einem Alter von ca. 1 Jahr. Die Rinderlunge gilt deshalb als besonders anfällig auf eine Erkrankung, weil sie bis zu einem Alter von 12 Monaten Schwachstellen aufweist, da sie noch nicht ausgereift ist. Eine sichere Vorbeuge ist nicht möglich. Schutzimpfungen im Spätsommer und anfangs Herbst haben eine unterstützende Wirkung, die Kälber bestmöglich zu schützen. Ihr Erfolg hängt von der jeweiligen Art der Erreger ab. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sollten die gefährdetsten Tiere bereits die erste Grundimmunisierung erhalten haben, um gesund in die Winterzeit starten zu können. Denn eine deutsche Auswertung zeigte auf, dass Lungenerkrankungen bei Kälbern je nach Krankheitsgrad zwischen 108 und 265 Franken pro Fall kosten. Grund genug, alles daran zu setzen, dass die Kälber gesund bleiben.

Autor

Spörri Reto Liebegg

Leitung Bildung Landwirtschaft / Tierhaltung

Reto Spörri
062 855 86 28 reto.spoerri@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
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