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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Scharfer Hahnfuss in Pferdeweiden

FB 250410 Scharfer Hahnenfuss in Pferdeweiden

Der Scharfe Hahnenfuss ist im grünen Zustand giftig. Erfahrene Pferde meiden ihn auf der Weide wegen des bitteren Geschmacks. In den Weideresten des ersten Aufwuchses beginnt er im April zu blühen und reife Samen zu bilden, welche bis 20 Jahre lang keimfähig bleiben. Ohne Gegensteuer vermehrt er sich rasant und reduziert das verwertbare Futterangebot. Wird dieses zu knapp, fressen die Pferde auch von der Giftpflanze, was deren Gesundheit gefährdet.

Protoanemonin schadet den Pferden
Scharfer Hahnenfuss enthält in der frischen Pflanze viel Ranunculin und dies besonders während der Blüte. Daraus bildet sich Protoanemonin, welches für alle Tiere giftig ist und sich erst beim Trocknen abbaut. Während es bei der Silage zwei Monate dauert, bis das Gift abgebaut ist, enthält Dürrfutter von Beginn weg kein Protoanemonin. Nehmen Pferde auf der Weide bei einem knappen Futterangebot zu viel Scharfen Hahnenfuss auf, reagieren sie sehr empfindlich: Rötung und Blasenbildung an Lippen, Nüstern und Beinen; Speichelfluss infolge Mund- und Rachenbrennen; Reizung von Magen- und Darmschleimhaut sowie Krämpfe, Durchfall und Kolik.

Samenkreislauf unterbrechen
Der Scharfe Hahnenfuss stängelt im ersten Aufwuchs vor Mitte April auf, blüht und bildet während rund zwei bis drei Wochen reifen Samen. Damit er sich auf Kotplätzen nicht ungehindert vermehren kann, sind diese regelmässig zu säubern. Auch ein später Weideauftrieb (ab Mitte April) erhöht die Problematik des Scharfen Hahnenfusses. Kaum werden die Pferde aufgetrieben, beginnt er zu blühen. Bis das Gras gefressen ist und die Weideresten gemäht werden können, reifen die Samen von Hahnenfuss heran und keimen, sobald die Grasnarbe verletzt wird. Deshalb soll mit Weiden frühzeitig, aber vorsichtig begonnen und im Stall gutes, älteres Heu zur Verfügung gestellt werden. Hahnenfussverseuchte Koppeln, welche während dem wuchsfreudigen ersten Aufwuchs noch nicht für die Beweidung benötigt werden, müssen vor der Samenreife (erste Maihälfte) geheut werden. Nur so wird der Samenkreislauf unterbrochen.

Konsequente Bekämpfung bringt den nötigen Erfolg

Damit ist der Grundstein für die langfristige Bekämpfung gelegt. Wichtig ist auch eine kompakte Grasnarbe mit viel rasenbildendem Gras wie Rot- und Rohrschwingel, Fioringras, Kammgras, Wiesenrispe und Englischem Raigras. Um die Keimung von Hahnenfuss zu verhindern, muss die Grasnarbe möglichst geschont und gepflegt werden. Deshalb wird der Weidegang bei nassem Boden eingestellt, Lücken übersät und Sackgassbestände total erneuert. Um Mäuseschäden zu verhindern, müssen Weideresten gemäht und Kotplätze stets gesäubert werden. Begleitend dazu empfiehlt sich auf stark verseuchten Parzellen die chemische Bekämpfung.

Kontakt

Schmid Herbert

Futterbau und Futterkonservierung

Herbert Schmid
062 855 86 53 herbert.schmid2@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch