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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Die Frühlingsweide hat es in sich

FB 250410 Frühlingsweide

Die Kühe können es im Frühling kaum erwarten, junges, frisches Gras im freien Weidegang zu fressen. Ihre Freudensprünge beim ersten Weideauftrieb stecken trittgewohnte Weiden locker weg. Wer von den Vorteilen der Frühlingsweide profitieren will, muss frühzeitig damit beginnen und die Tiere in den ersten paar Wochen nach Vegetationsbeginn auftreiben.

"Süferli" und grossflächig mit Weiden beginnen
Der Weidestart im Frühling muss langsam beginnen, damit die Tiere genügend Zeit für die Futterumstellung haben. Besonders anfänglich muss das frisch begüllte, junge Weidegras mit rohfaserreichem Futter ausgeglichen und Magnesium ergänzt werden. Die Weidedauer erhöht sich von anfänglich einer oder zwei Stunden innert zwei Wochen auf das betriebsübliche Mass. Die Leistung der Tiere steigt merklich, denn während keiner anderen Jahreszeit ist der Nährwert der Gräser so hoch. Da bei Vegetationsbeginn noch nicht viel Futter wächst, wird anfänglich grossflächige geweidet. Dadurch vermindern sich bei feuchten Verhältnissen die Trittschäden. Diese dürfen nicht überschätzt werden, da sie im Frühling rasch verwachsen. Sind die Böden zu feucht, reduziert man die Weidedauer und weicht auf trittgewohnte Parzellen aus. Mit zunehmendem Futterwuchs muss die gesamte Weidefläche verkleinert und auf Umtriebsweiden die übliche Koppelgrösse gewählt werden. So staffelt sich der Futterwuchs und es entstehen keine unnötigen Weideverluste während der Wachstumsspitze von Mitte April bis Ende Mai. Frühlings- und Vorsommerweide geben nicht nur dichte Bestände, sie verlängern auch die Ausdauer von Gras-Weisskleemischungen. Entsprechend ist es ratsam, stets auf einer anderen Koppel mit Weiden zu beginnen. Je mehr im Frühling geweidet wird, desto grösser ist die Fläche, welche davon profitieren kann.

Gibt dichte, hochwertige Wiesen
Der Weidegang im Frühjahr lässt Horstgräser stärker bestocken und Weidegräser mehr unterirdische Ausläufer bilden (Rasenbildung). Dies unterdrückt die Kräuter und führt zu dichteren, tragfähigeren Beständen, welche durch das Jahr hindurch grösseren Ertrag abwerfen und flexibler nutzbar sind. Gleichzeitig wird die Futterqualität gesteigert, da das Englische Raigras, die Wiesenrispe und der Weissklee sehr hohe Gehalte an Energie bzw. Eiweiss aufweisen, welche mit zunehmendem Alter nur langsam abnehmen. Solche Wiesen halten auch Schritt im Sommer, ertragen die Trockenheit besser oder erholen sich davon rascher. Da heute kaum noch Zeit für die Mäusebekämpfung aufgewendet wird, ist die Beweidung umso positiver. Sie vermindert die hauptsächlich im Frühling beginnende Vermehrung. Wo die Grasnarbe nach Mäuseschäden offen ist, treiben nach einigen Monaten die unterirdischen Ausläufer der Rasengräser wieder aus und vernarben die Lücke. Damit möglichst viel Fläche von diesen Vorteilen profitieren können, lohnt es sich, beim Erwachen des Grases mit Weiden zu beginnen (Vorweide) und allfällige Wetterrückschläge in Kauf zu nehmen.

Kontakt

Schmid Herbert

Futterbau und Futterkonservierung

Herbert Schmid
062 855 86 53 herbert.schmid2@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch