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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Homöopathie im Pflanzenbau

Schon seit mehreren Jahrzehnten wird Homöopathie auch bei Pflanzen angewendet. Seit einigen Jahren steigt nun das Interesse daran. Immer mehr Praktiker/Innen wenden Homöopathie auf Landwirtschaftsflächen oder im Garten an. Doch was steckt dahinter? In welchen Situationen kann Homöopathie die Pflanzen schützen? Und was soll beim Umgang mit Homöopathie unbedingt beachtet werden? Dieser Beitrag soll einen kurzen Einblick in die Handhabung mit Homöopathie im Pflanzenbau geben.  

FB 250409 Einsatz Homöopathie Pflanzenbau

Mit «Corvus corax comp. C200» Krähenschäden vorbeugen 
Krähen verursachen immer wieder grosse Schäden zum Beispiel bei der Saat von Mais oder Sonnenblumen. Es gibt unterschiedliche Strategien um Schäden zu vermeiden. Tiefer säen, diagonal Walzen, Federkreis auslegen oder abschreckende Gegenstände oder Vogelschreckanlagen aufstellen. Eine weitere Möglichkeit ist das homöopathische Mittel «Corvus corax comp. C200», welches durch potenzieren von Kolkraben, Habicht und Wanderfalken hergestellt wird. Das Mittel wird vor, während oder kurz nach der Aussaat auf die Fläche gesprüht.

Das homöopathische ABC um Frostschäden vorzubeugen 
Wie auch in diesem Jahr führen die grossen Temperaturschwankungen im Frühling vermehrt zu 
Frostschäden. Anfällige Pflanzen wie blühende Obstbäume oder Beeren können homöopathisch gestärkt werden, damit diese Temperaturen knapp unter 0°C besser überstehen.  Sobald der Wetterdienst Frost meldet, werden die Pflanzen mit Aconitum C200 behandelt. Dabei müssen nicht die Blüten besprüht werden, sondern es reicht, wenn die Pflanzen das Mittel über den Boden oder einen Teil der Pflanzenteile aufnehmen. Bei Obstbäumen kann zum Beispiel der Stamm mit einer Giesskanne begossen werden. Rund eine Woche nach dem Frost folgt das Mittel Belladonna C200 und rund zwei Wochen nach dem Frost Calendula C30. 

Mit «Silicea» den Boden stärken  
Ein häufig eingesetztes Mittel ist Silicea C200. Es hilft die Bodenstruktur aufzubauen und die Bodengesundheit zu fördern. Mit Silicea behandelte Pflanzen erhalten ein stärkeres Wurzelwerk und sind robuster gegen Schädlinge und Krankheiten. Im Gemüsebau ist aber Vorsicht geboten mit diesem Mittel, da gerade Wurzelgewächse wie Sellerie oder Karotten zum Verholzen neigen, wenn Silicea angewendet wird. Silicea kann zudem für die Hofdüngeraufbereitung in der Gülle angewendet werden. Dazu werden in der Güllegrube diagonal in zwei Ecken Glasflaschen mit Silicea C200 Lösung an einem Draht aufgehängt. 

Vorgehen beim Einsatz von Homöopathie im Pflanzenbau

Wahl des passenden Mittels 
Die Wahl des passenden homöopathischen Mittels ist nicht immer leicht. Es gibt zahlreiche Fachbücher, Tabellen oder Tipps aus der Praxis. Die Beispiele in diesem Beitrag geben einen kleinen Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten, sind aber längst nicht abschliessend.  

Wie wird das Mittel verabreicht? 
Homöopathische Mittel können mit Feldspritzen ausgebracht werden. Es empfiehlt sich hier 
eine separate Spritze zu verwenden, mit welcher keine Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden. Die Spritze muss gut gereinigt sein. Am besten wird die Spritze mit Aktivkohle neutralisiert. Dafür wird in einen Filter, zum Beispiel von der Melkmaschine, etwas Aktivkohle hineingegeben und dieser für mehrere Stunden in den mit Wasser gefüllten Spritzentank gehängt. Wichtig beim Spritzen von Homöopathie ist, dass der Spitzendruck nicht über 3 bar liegt und möglichst grosse Düsen verwendet werden. Bei tiefem Druck mit grossen Tropfen ist die Wirkung am besten.   Für kleine Flächen oder zum Behandeln von einzelnen Bäumen oder Sträucher reicht auch eine Giesskanne. Bei Bäumen reicht es, wenn der Stamm oder der Boden um den Baum mit dem 
homöopathischen Mittel begossen wird. 

Mittel richtig auflösen 
Die Mittel sollten am besten in einem 3-stufigen Verfahren aufgelöst werden: 
1. Globuli in 1l lauwarmem Wasser auflösen, und anschiessend gut schütteln, am besten in einer Glas- oder PET-Flasche.
2. Das 1 Litergemisch in einem ca. 10 Litergefäss noch einmal mit ca. 9l Wasser gut vermischen.
3. Anschliessend das 10 Litergemisch in die Spritze füllen, währenddem diese mit Wasser aufgefüllt wird. Rührwerk dabei eingeschaltet lassen. Metallgefässe können bei gewissen homöopathischen Mitteln zu einer Wirkungsabschwächung führen und sollten deshalb nicht verwendet werden.  

Richtige Dosierung wählen 
Es wird empfohlen, für eine Hektare ca. 250 – 300 Liter Wasser und rund 10g Globuli (Homöopathische Kügeli) zu verwenden. Für Behandlungen mit der Giesskanne gilt als Anhaltspunkt ca. 6-12 Globuli auf 10 Liter Wasser zu verwenden.

Autorin: Andrea Zemp, Wallierhof

Kontakt

Metzger David

Bio-Pflanzenbau & Boden / Düngung

David Metzger
062 855 86 85 david.metzger@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch