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10 Tipps zum Getreide striegeln

FB 250409 Striegel in Getreide

Auf den Feldern lässt sich ab Februar der Druck vom Beikraut abschätzen. So kann frühzeitig abgeschätzt werden, ob bald ein Striegeldurchgang im Getreide nötig ist oder nicht. Je nach Bodenart, Topografie, Technik oder Zustand der Kultur sind die Bedingungen anders. Für jede Situation muss somit wieder neu beurteilt werden, wie aggressiv der Striegel eingestellt werden kann, wie schnell gefahren werden darf oder ob ein Striegeldurchgang überhaupt schon sinnvoll ist.  

Tipp 1 - Exakte Aussaat 
Bereits bei der Saat legt man den Grundstein für einen guten Striegeleffekt. Das Saatbett muss eben und gut 
rückverfestigt sein. Je gleichmäßiger die Aussaat, desto gleichmäßiger ist später auch der Feldaufgang. Es 
sollten keine Fahrspuren entstehen, da solche Unebenheiten je nach Striegeltyp später die Einstellung des 
Striegels erschweren. Der Boden sollte zudem nicht zu grobschollig und aber auch nicht zu fein sein. Bei zu 
grobem Saatbett ist später der Verschüttungseffekt ungenügend, bei zu feinem Saatbett besteht die Gefahr 
von Verschlämmung. Denn bei jedem Striegeldurchgang wird der Boden wie bei einer Bodenbearbeitung etwas feiner. 

Tipp 2 – Unkraut im Keim-Stadium regulieren 
Je kleiner das Beikraut, desto besser ist der Regulierungserfolg. Dies gilt es bei der Feldbesichtigung zu 
beachten. Oft ist man schon zu spät, wenn man erkennt, dass es viele Beikräuter im Feld hat. Es lohnt sich 
deshalb im Feld an mehreren Stellen in die Knie zu gehen und mit der Hand die Erdoberfläche zu bewegen. 
Werden dabei viele kleine weisse Fäden sichtbar, so wäre nun der optimale Zeitpunkt für einen Striegel-
durchgang. Den dann ist das Unkraut im Keim-Stadium. Achtung: Erst der Griff in die Erde gibt einem die 
Antwort ob gestriegelt werden soll oder nicht. Überflüssige Striegeldurchgänge verursachen vermeidbare 
Kosten und können Unkrautsamen unnötig zum Keimen bringen.

Tipp 3 - Getreide ab Dreiblatt-Stadium striegeln 
Ab dem Dreiblattstadium hat das Getreide neben den Keimwurzeln auch Kronwurzeln gebildet. Dadurch ist 
das Getreide besser im Boden verankert und wird weniger schnell ausgerissen. Ab diesem Stadium kann 
somit genügend aggressiv gestriegelt werden, ohne dass das Getreide zu viel Schaden nimmt.

Tipp 4 - Verschütten statt reissen 
Der Haupteffekt des Striegelns sollte weniger durch Ausreißen der Beikräuter, als vielmehr durch Verschütten 
erzielt werden. Je höher die Fahrgeschwindigkeit, desto größer ist auch der Verschüttungseffekt. Gleichzeitig 
steigt aber auch die Gefahr, dass die Kulturpflanze geschädigt wird.

Tipp 5 - Die richtige Witterung abwarten 
Damit die Wirkung des Striegelns dauerhaft ist, muss das Wetter beim Einsatz passen: Die herausgezogenen 
bzw. verschütteten Pflanzen sollen vertrocknen. Ideale Bedingungen bietet die Mittagssonne an windigen 
Tagen. Gleichzeitig muss auf den Zustand der Kulturpflanze geachtet werden: Ab Mittag lässt der Zelldruck 
der Kulturpflanze nach und diese wird widerstandsfähiger gegenüber dem direkten Kontakt mit den Striegelzinken.

Tipp 6 - Boden muss abgetrocknet sein 
Auch die Bodenbedingungen müssen passen: Der Boden sollte befahrbar, feinkrümelig und schüttfähig sein. 
Es sollte hinter dem Striegel eine Staubwolke entstehen. Ziehen die Zinken sichtbare Striche in den Boden, 
dann ist es eindeutig zu nass für den Striegeldurchgang. 

Tipp 7 – Striegel richtig einstellen 
Beim Einstellen des Striegels sollte darauf geachtet werden, dass der Striegelrahmen waagrecht steht und 
die Zinken senkrecht ca. 2-4 cm in den Boden ragen. Mit dieser Einstellung können dann 20m im Feld gestriegelt werden. Danach muss die Einstellung unbedingt überprüft werden. Ist die Wirkung ungenügend, 
können die Zinken so eingestellt werden, dass sie leicht nach vorne zeigen. So arbeitet der Striegel aggressiver. Zudem kann die Fahrgeschwindigkeit erhöht werden. Wird zu viel Getreide ausgerissen, so muss der Zinkendruck reduziert werden und/oder langsamer gefahren werden. Ca. 1-5 % Verlust des Getreides kann toleriert werden.  In der Regel wird eher zu wenig aggressiv gestriegelt. Unmittelbar nach dem Striegeln sehen Getreidefelder oft sehr «strub» aus. Nach einigen Tagen erholt sich das Feld aber wieder. Ein Tipp von Praktikern ist deshalb häufig: «Wenn der Striegel mal korrekt eingestellt ist, dann besser nicht mehr nach hinten schauen».  

Tipp 8 - Striegel vor allem gegen Samenunkräuter 
Samenunkräuter können sehr gut mit dem Striegel reguliert werden. Die Wirkung gegen Wurzelunkräuter wie 
Blacken, Disteln oder Quecke ist dagegen gering. Diese sollten jeweils vor der Saat auf dem Stoppelfeld reguliert werden.  

Tipp 9 -Verkrustete Böden striegeln 
Grundsätzlich sollte nur gestriegelt werden, wenn es sich von der Beikrautsituation her auch lohnt. Ausnahme: Verkrustete Böden können mit dem Striegel aufgerissen werden, damit wieder Sauerstoff in den 
hineingelangt. Dadurch wird das Bodenleben aktiviert, dieses fördert die Mineralisation wodurch dem Getreide mehr Stickstoff zur Verfügung steht. 

Tipp 10 - Getreide «Kämmen» gegen Klettenlabkraut 
Grundsätzlich kann Getreide ziemlich aggressiv bis Ende Bestockung gestriegelt werden. Das Klettenlabkraut keimt relativ spät im Frühling teils aus sehr tiefen Bodenschichten. Deshalb ist es mit dem Striegel bis 
Ende Bestockung schlecht regulierbar. Mit einem Striegeldurchgang vor dem Ährenschieben lassen sich das 
Klettenlabkraut aber auch Wicken aus dem Getreide «heraus kämmen». Dazu wird der Striegel ca. 10 cm 
über dem Boden durch den Bestand gezogen, jeweils am Feldrand angehoben und geleert.

Autorin: Andrea Zemp, Wallierhof

Kontakt

Metzger David

Bio-Pflanzenbau & Boden / Düngung

David Metzger
062 855 86 85 david.metzger@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
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