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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Rapsstängelrüssler

FB 250409 Rapsstängelrüssler

Steckbrief zum Rapsstängelrüssler

Schadbild erkennen
Ab dem Frühjahr sticht der Rapsstängelrüssler in den Haupttrieb unterhalb der Triebspitze ein, um seine Eier
abzulegen. Die Einstichlöcher sind zuerst schleimig und erhalten später einen weissen Rand. Im späteren Längenwachstum machen sich s-förmige Stängel bemerkbar und die befallenen Stängel platzen häufig auf, was weitere Eintrittspforten für Krankheitserreger schafft. Meist wird der geschädigte Haupttrieb mit vermehrter Bildung von Seitentrieben kompensiert, was zu einer verzögerten Blüte führt.

Lebenszyklus
Der Rapsstängelrüssler überwintert als Käfer im Boden von letztjährigen Rapsparzellen. Im Frühjahr bei 5-7 °C Bodentemperatur verlässt er seinen Kokon und fliegt in neue Rapsfelder ein. Nebst milden Temperaturen bevorzugt der Rapsstängelrüssler sonniges Wetter für den Einflug. Im Anschluss findet ein Reifungsfrass statt, welcher je nach Literatur zwischen 3 und 10 Tagen dauert und von der Lage und Witterung abhängig ist. Anschliessend bohren die Weibchen in den Haupttrieb und legen Eier ab. Daraus entwickeln sich Larven, die sich vom Stängelmark im Haupttrieb ernähren. Im Sommer verlassen die Larven die Pflanzen und begeben sich für die Verpuppung in den Boden. Die verpuppten Larven entwickeln sich noch im gleichen Sommer zu Jungkäfern und überwintern dort bis zum nächsten Frühjahr.

Bekämpfungsschwelle (BKS)
Die Gelbfalle ist ein ideales Hilfsmittel, um festzustellen, ob bereits Rapsstängelrüssler einfliegen oder nicht. Ist ein grösserer Einflug von ca. 30-40 Stängelrüsslern in zwei Tagen auszumachen, muss die Bekämpfungsschwelle mittels Zählung der Einstiche geprüft werden. Die Bekämpfungsschwelle ist folgendermassen definiert:

•     Stängelhöhe 1-5 cm: erste Einstiche sichtbar in stark befallenen Regionen / übrige Regionen 10-20 % der Pflanzen mit Einstichen

  • Stängelhöhe 5-20 cm: 40-60 % der Pflanzen mit Einstichen
FB 250410 Rapsstängelrüssler Einstich
FB 250410 Rapsstängelrüssler Schadbild

Präventive Massnahmen
Ab 20 cm Pflanzenhöhe wird die Wachsschicht zu dick und zu zäh, als dass der Stängelrüssler einstechen könnte. Folglich ist ein zügiges Wachstum im Frühjahr anzustreben. Dies kann durch eine frühe Stickstoff-Gabe in Form von schnell verfügbarem Stickstoff (Nitrat) gefördert werden. Die neuen Rapsparzellen sollten möglichst weit von den letztjährigen angelegt werden. Frühschossende Sorten mit einer guten Standfestigkeit und weniger stark aufplatzenden Stängeln sind ebenfalls im Vorteil.

Bekämpfung
Für eine Behandlung mit Pyrethroiden ist die Erreichung der Bekämpfungsschwelle sowie eine Sonderbewilligung durch den kantonalen Pflanzenschutzdienst zwingend notwendig. Unter folgenden Link können Gesuche für Sonderbewilligungen beantragt werden.

Kontakt

Ziltener Rita

Pflanzenschutzdienst & Boden / Düngung

Rita Ziltener
062 855 86 81 rita.ziltener@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch