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Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
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Kartoffelkäfer

FB 250409 Kartoffelkäfer auf Staude

Steckbrief zum Kartoffelkäfer

Der adulte Kartoffelkäfer ist ca. 10 mm gross und hat 10 schwarze Längsstreifen. Auf dem Halsschild befinden sich schwarze Flecken. Die 1.5 mm langen Eier haben zuerst eine hellgelbe Färbung und werden später orangerot. Larven der Stadien L1 bis L3 sind 2-3 mm gross. L4-Larven sind bis zu 10 mm gross. Junge Larven sind zuerst rot gefärbt und werden später rotgelb. Auf den Seiten sind zwei Reihen an schwarzen Punkten auszumachen.

Schadbild erkennen
Typisch für Kartoffelkäfer und deren Larven ist der Lochfrass an Blättern, wobei Blattadern und Stängel stehen gelassen werden. Die Frassschäden beginnen vom Blattrand her.

Lebenszyklus
Kartoffelkäfer überwintern 20-50 cm tief im Boden und fliegen ab Ende April - Anfang Mai in die Kartoffelparzellen ein. Für den Einflug benötigen die Käfer mind. 10 °C Bodentemperatur. Nach einem zweiwöchigen Reifungsfrass legen die Weibchen ihre Eier in Paketen auf der Blattunterseite ab. Die ersten Larven schlüpfen nach 10-14 Tagen. Warme Temperaturen von über 25 °C begünstigen die Larvenentwicklung. Anschliessend ziehen sich die Larven in den Boden zurück und verpuppen sich. Nach 14 Tagen erscheint die neue Generation von Käfern und der Zyklus beginnt von neuem. Je nach Standort bilden sich 2 - 3 Generationen an Kartoffelkäfern.

FB 250409 Kartoffelkäfer-Eier an Blatt
FB 250409 Kartoffelkäfer-Larven

Bekämpfungsschwelle (BKS)
Die BKS wird ab dem ersten Käfereinflug erhoben, wobei 10 x 5 Pflanzen auf Larven überprüft werden.

  • Ab Käfereinflug         30 % mit Larven befallen oder 1 Herd pro Are

Präventive Massnahmen
Parzellen möglichst weit entfernt von letztjährigen Kartoffelfeldern anlegen sowie Durchwuchskartoffeln konsequent ausreissen. Pflanzgut vorkeimen, um einen Wachstumsvorsprung zu generieren. Natürliche Feinde wie Schwebfliegen, Florfliegen etc. fördern.

Bekämpfung
Bei der Erstbehandlung kann der Wirkstoff Spinosad angewendet werden. Hier darf nicht zu früh behandelt werden, weil die Wirkung nur gegen Larven und Käfer vorliegt und nicht gegen Eier. Tipp: am Abend behandeln, da die Larven und Käfer in der Nacht am Fressen sind und so eine gute Aufnahme des Mittels gewährleistet wird. Alternativ kann Novodor (Bakterium Bacillus thuringiensis) eingesetzt werden und ist bei IP-Suisse Kartoffeln zugelassen. Die Behandlung erfolgt allerdings früher als bei Spinosad, weil diese auf die kleinsten Larvenstadien L1 - L2 (1.5 -3 mm gross, schwarzer Hinterkopf) wirkt. Die Anwendung kann auch bei kühlem Wetter erfolgen. Bei warmem und trockenem Wetter wirkt das Mittel mehrere Tage lang. Bei hohem Käferdruck wird auch für eine Erstbehandlung das Mittel Coragen bewilligt, welches vorgängig eine Sonderbewilligung durch den kant. Pflanzenschutzdienst erfordert. Ist neben den Kartoffelkäfern zusätzlich die BKS für Blattläuse erreicht, werden Mittel mit dem Wirkstoff Acetamiprid (Bsp. Gazelle SG, Oryx Pro, Pistol) empfohlen. Diese benötigen ebenfalls vorgängig eine Sonderbewilligung.

Kontakt

Ziltener Rita

Pflanzenschutzdienst & Boden / Düngung

Rita Ziltener
062 855 86 81 rita.ziltener@ag.ch
Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Liebegg 1
5722 Gränichen, CH
062 855 86 55
info@liebegg.ch